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Als zu Beginn der 1990-er Jahre in Potsdam das Landesamt zur Regelung offener Vermögensfragen etabliert und erste Rechtsgrundlagen geschaffen worden waren, unternahmen wir in Ansehung der Liegenschaften in Liebenberg erste Bemühungen zur Übernahme.

Liebenberg lag damals gewissermassen noch in einem "Dornröschenschlaf". Die Infrastruktur des ehemaligen Schulgutes der DDR war nach der Wiedervereinigung komplett zum Erliegen gekommen. Diverse Stiftungen unter Einbindung prominenter Mitglieder wollten in Liebenberg Pfründe sichern, Verhandlungen über die Liebenberger Situation und Zukunft wurden mit der Treuhandanstalt und dem Landesfinanzministerium geführt, unzählige Konzepte standen zur Diskussion, Investoren kamen und gingen, heilsbringende Betreiber versprachen Arbeitsplätze und manche unternehmerische Existenz dauerte kaum ein halbes Jahr. Auch öffentlich finanzierte Beschäftigungsvereine konnten in Liebenberg in Ermangelung jeder Rechtssicherheit nichts Positives bewirken.

Am 9. August 1992 mündeten meine monatelange Verhandlungen mit dem Land Brandenburg, der Treuhandanstalt, der Belvedere-Hotelgruppe, der RTT Reittouristik- und Tourismus GmbH und der SUN Stiftung für Umwelt und Naturschutz dann in der Unterzeichnung eines Vertrages zur Sicherung und Übernahme sowie dem Betrieb der Gesamtliegenschaft Liebenberg, bestehend aus Schloss Liebenberg, Sägewerk Hertefeld, Seehaus Liebenberg und ca. 80 Wohnhäusern.

Es dauerte damals nur Tage, bis auch dieser Vertrag Gegenstand von Klagen war.  Rechtsanwälte und mehrere Gerichte wurden bemüht und das "Gezerre" ging weiter. Auf der einen Seite stand ein von meinen Rechtsanwälten eingeklagter Beschluss zur Sicherstellung meines Zutrittsrechtes zu jeder Zeit , dessen  Rechtskraft bis heute fort dauert und auf der anderen Seite agierten unzählige Interessenvertreter in Berlin, Potsdam und Bonn. Es gab kaum eine Woche ohne irgendwelche "Krisen-Treffen", "Liebenberg-Kommissions-Treffen" und Gerichtstermine in Potsdsam, Berlin, Zehdenick, Bonn und Bremen. Ministrerialbeamte, Landräte, Finanzämter, Staatsanwälte, Behördenleiter, Amtsräte und Bürgermeister waren aktiv, jeder versuchte Lösungen zu erreichen. Leidtragende waren tragischerweise die Bewohner und Beschäftigten in Liebenberg. Die Treuhandanstalt versuchte inzwischen, das gesamte Dorf zu verkaufen, bundesweit geriet Liebenberg in die Schlagzeilen. Man mag aus heutiger Sicht kaum noch glauben, wie grotesk sich die Sache damals entwickelte.

In dem beschaulichen und liebreizenden Ort 60 km nördlich von Berlin ist in den letzten 20 Jahren dann schlussendlich jedoch sehr viel Gutes geschehen. Die DKB Deutsche Kreditbank AG hat den Schlosskomplex komplett rekonstruiert, teilweise neu errichtet. Die Parkanlagen sind in bestem Pflegezustand, das repräsentative Seehaus wurde saniert und wird mit dem von mir im Jahre 1991 bereits entwickelten Nutzungskonzept bewirtschaftet. Die Gesamtliegenschaft wurde für den Tourismus geöffnet. Liebenberg ist inzwischen seit fast 20 Jahren in einem großartigen Zustand. Die Bewohner des Ortes haben umfängliche Rechtssicherheit, teilweise die selbst genutzten Wohnhäuser erworben und die Arbeitsplätze in Liebenberg sind langfristig gesichert. Liebenberg ist baulich eine Schatzkammer geworden. Die DKB-Stiftung bietet unzähligen Spitzensportlern in Liebenberg Seminare und Erholungsmöglichkeiten an, die Liebenberger Konzerte sind inzwischen legendär und der Liebenberger Weihnachtsmarkt zieht Besucher aus nah und fern an. Liebenberg verfügt heute über eine für die gesamte Region spürbare, günstige Strahkraft und aus Liebenberg heraus haben sich Synergien für  alle umliegenden Orte entwickelt.

Es ist uns Ehre und Freude zugleich, Liebenberg heute in dem faszinierenden Zustand zu wissen, wir sind regelmäßig dort und geniessen die Beschaulichkeit. Und wenn wir manchmal eines der vielen Hochzeitspaare, die in Liebenberg ihren "schönsten Tag im Leben" feiern und im Schlosspark oder am See zum Fototermin Aufstellung nehmen, beobachten, dann freuen wir uns und die Mühen und Ärgernisse von vor über 25 Jahren sind fast vergessen...

 




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